Dieser Blick ist ein eiskalter. Ein gnadenloser Blick auf den Menschen als ein vermeintlich vermessbares, kategorisierbares Lebewesen. Die Ausstellung „Der kalte Blick“ in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zeigt letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto Tarnów. Unsere Kreissprecherin Anne Droste war bei der Ausstellungseröffnung.
Anne Droste zeigt sich nach einem Rundgang mit den Ehrengästen erschüttert angesichts der eindringlichen Darstellung des Versuchs nationalsozialistischer Wissenschaftlerinnen, an 565 Männern, Frauen und Kindern aus dem Ghetto Tarnów Rassenforschung zu betreiben. Dr. Margit Berner, Kuratorin und Mitarbeiterin des Naturhistorischen Museums Wien, hat vorher in einem Kurzvortrag beschrieben, wie sie selbst zu den Fotos der Juden aus Tarnów gekommen ist und wie sie begonnen hat, nach den Menschen auf den Bildern zu suchen.

Beeindruckt ist Droste von der Konzeption der Ausstellung; die Porträtfotos der mehr als 500 Tarnówer Juden werden bewusst „versteckt“, Besucher müssen sich in schmale Gänge hineinbeugen, wenn sie die Fotos sehen wollen. Es geht der Ausstellung auch nicht um die Zurschaustellung der Porträtaufnahmen, sondern um den Blick auf die sogenannte Rassenforschung, die die Nationalsozialisten tatsächlich als ernsthafte Wissenschaft betrieben hatten. „Diese Ausstellung muss man gesehen haben“, urteilt die Grünen-Kreissprecherin. „Wieder eine dieser herausragenden Ausstellungen in der Gedenkstätte“, so Anne Droste.
Info:
https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de/de/besuch/ausstellungen/der-kalte-blick
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