Grüner Aschermittwoch: „Notwendiger denn je, auf die Straße zu gehen“

MdB Stefan Schmidt (links) und die Kreissprecher*innen Anne Droste und Harald Neumann kamen nicht nur untereinander, sondern auch mit den Gästen ins Gespräch über eine Vielzahl aktueller Themen. Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Ähnlich wie Harald Neumann äußerte sich Anne Droste bei der Aschermittwochs-Veranstaltung des Grünen-Kreisverbandes im Gasthof „Drei Lilien“ in Vohenstrauß. Sie sagte, alle demokratischen Parteien sollten sich klar gegen Rechts positionieren, unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Droste warb gleichzeitig dafür, ehrlich die Veränderungen beim Namen zu nennen: In vielen Bereichen sei es „nicht mehr so, wie es einmal war“. Daran änderten auch die ungezählten Falschinformationen im Netz nichts, so sehr diese auch zum Ziel hätten, die Realität zu untergraben. In einer krisenbehafteten Zeit sei der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtiger denn je, sei es notwendiger denn je, auf die Straße zu gehen, „um für unsere Freiheit und Demokratie zu kämpfen“.

„Wenn ein Schmarrn erzählt wird, dann sollten wir das auch so benennen und die Fakten gegenüberstellen.“

Kreissprecher Harald Neumann

Neumann hatte vorher darauf hingewiesen, dass über die Demonstrationen hinaus, so wichtig sie seien, jeder einzelne gefordert sei, sich für die Demokratie im alltäglichen Leben einzusetzen. Er sagte: „Wenn ein Schmarrn erzählt wird, dann sollten wir das auch so benennen und die Fakten gegenüberstellen, ob im Sportverein, in der Kantine oder auf der Familienfeier. Das braucht nicht im Streit enden. Und manchmal reicht auch schon ein ´das sehe ich aber anders´, um ein Zeichen zu setzen.“

Der Regensburger Grünen-MdB Stefan Schmidt machte kein Hehl aus seinem Erschrecken darüber, in welchem Tempo das gesellschaftliche Klima im Land gekippt sei: „Hass, Hetze, Populismus und Lügen sind Alltag geworden, online und offline.“ Dabei zersetzten nicht nur Verfassungsfeinde wie die AfD den Zusammenhalt, auch Teile von CSU und FW zeigten „keinen Anstand“. Der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger sei eine „Schande“ für seine Partei wie für den Freistaat. Aber das „Gift der steten Hetze und Agitation“ zeige Wirkung, die Grünen seien zum Feindbild Nummer eins geworden.

MdB Schmidt: „Auch wenn es unbequem ist“

Schmidt gab den Zuhörern mit auf den Weg: „Keine andere politische Kraft im Bundestag wird sich um eine enkeltaugliche Zukunft, um faires und nachhaltiges Wirtschaften sowie eine saubere und lebenswerte Umwelt kümmern, auch wenn es manchmal unbequem ist und uns unbeliebt macht.“

Nach den Reden entspann sich eine Diskussion mit den Zuhörern, unter denen auch einige ohne grünes Parteibuch waren. Die Themen reichten von Landwirtschaft und Ernährung über das Gesundheitswesen, die Präsenz von Abgeordneten im Plenum bis zu den aktuellen Konflikten von Windkraft-Projekten und der Bundeswehr.

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